Demenz ist ein aktuelles Mega-Thema

24.10.2019

Das hochaktuelle Thema "Demenz" war für das Mehrgenerationenhaus Generationentreff Lebenswert, Bad Dürrheim, Anlass, zum Vortrag unter dem Titel "Was machen Opas Schuhe im Kühlschrank?" zu laden. Mit großem Erfolg: Bis auf den letzten Stuhl besetzt war der Weinbrennersaal im Haus des Gastes in Bad Dürrheim am vergangenen Mittwoch.

Der Referent, Dr. Eckhard Britsch, Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie & Palliativmedizin, berichtete aus seinem reichen Erfahrungsschatz und gab Tipps für Angehörige. 

Als Demenz bezeichnet man einen andauernden oder fortschreitenden Zustand, bei dem die Fähigkeiten des Gedächtnisses, des Denkens und/ oder anderer Leistungsbereiche des Gehirns beeinträchtigt sind, erläuterte Britsch. Oft komme es auch zu Veränderungen des zwischenmenschlichen Verhaltens und des Antriebs. Eine Kommunikation sei zunächst beeinträchtigt und dann schritttweise nicht mehr möglich. Der Kranke lebe in seiner eigenen Welt. Angehörige sollten das respektieren. Das Krankheitsbild sei nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen eine hohe Belastung. Trotzdem werden über die Hälfte der Erkrankten zu Hause gepflegt, so Britsch. Bei Demenz handele es sich zwar um die häufigste Erkrankung der Hochaltrigen, es seien aber auch Jüngere betroffen. Die Gefahr erhöhe sich mit steigendem Alter. Britsch berichtete, dass es derzeit rund 1.7 Millionen Demenzerkrankte in Deutschland gebe. Diese Fallzahl werde sich bis 2050 auf mindestens 3 Millionen erhöhen. Alle 100 Sekunden erkranke ein Mensch neu. Es gebe keine Heilungschancen. Man könne jedoch den Verlauf der Krankheit vorübergehend verlangsamen oder stoppen. Den Angehörigen von Demenz-Kranken empfahl der Referent, sich jede mögliche Hilfe zu holen.

Zwei Angebote des Mehrgenerationenhauses:

Um Kraft für die Pflege aufzubringen, ist es wichtig sich mit anderen Angehörigen zu treffen und auszutauschen. Hier bietet das Mehrgenerationenhaus an jedem zweiten Dienstag im Monat, von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr, einen Gesprächskreis. Leiterin ist Silvia Kern, Vorstandsmitglied des Generationentreff und von Beruf Gerontologin und Sozialpädagogin. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Frau Kern ließ wissen, dass das Mehrgenerationenhaus plane, ein lokales Demenzforum ins Leben zu rufen.

  Das Cafè Malta, eine Einrichtung der Malteser im Generationentreff Lebenswert, ist ein regelmäßiger Treffpunkt für Menschen mit Demenz. Diese werden von ehrenamtlichen Helfern betreut, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Es findet jeden Freitag von

14 - 17 Uhr statt. Ansprechpartnerin ist Frau Huber,

Telefon 0151.68811534.

Auch die Stadtverwaltung hat die Brisanz des Themas erkannt hat. Deshalb übernahm Bürgermeister Berggötz die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung und sprach ein Grußwort. Er dankte dem Mehrgenerationenhaus für sein Engagement im Rahmen seines Handlungsfeldes "Bewältigung des demografischen Wandels". Er lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und dem Generationentreff Lebenswert. Das Vorstandsmitglied Angelika Strittmatter dankte zum Schluss des Vortrags dem Referenten Dr. Britsch für seine interessanten Ausführungen. Ein Dank ging auch an Bürgermeister Berggötz für sein Engagement bei dieser Veranstaltung.

Zum Schluss nutzten die Besucher ausführlich die Gelegenheit, ihre Fragen an den Referenten zu stellen.

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Foto: privat