Demenz-Erkrankung im Schauspiel dargestellt

08.10.2021

Wie kann das Wissen über die weit verbreitete Krankheit Demenz auf besondere Art vermittelt und um Verständnis für die Betroffenen geworben werden? Diese Fragestellung haben die in Villingen ansässigen Künstler Britta Martin und Uwe Spille in Form eines Schauspiels beantwortet. Der einprägsame Titel "dementieren zwecklos" machte neugierig auf diese Aufführung.

 

Angelika Strittmatter vom Generationentreff Lebenswert und Uwe Hüls, Leiter des Sozialamtes der Stadt Bad Dürrheim, begrüßten die rund 50 Besucher.  Beide verwiesen auf die Wichtigkeit des Themas, auch in Bad Dürrheim. Das Schauspiel wurde am vergangenen Mittwoch im Weinbrennersaal im Haus des Gastes aufgeführt. Die Darsteller spielten im Laufe des Abends fiktive Szenen nach, die sich in dieser Form am Frühstückstisch eines Ehepaares zugetragen haben könnten. Britta Martin schlüpfte in die Rolle der an Demenz erkrankten Ehefrau, die ihren Mann, gespielt von Uwe Spille, mit fortschreitender Krankheit wieder und wieder vor neue Probleme stellte. Die Zuschauer sahen Schauspieler, die in ihren Rollen förmlich aufgingen. Ihre einfühlsame Art, die Ausprägungen von Demenz bei der Ehefrau Martin und eine mögliche Reaktion des Ehemanns Spille auf eine witzige, aber auch einprägsame Art darzustellen, war für die Besucher berührend. Gezeigt wurden die Anfänge der Erkrankung, die mit zunehmender Vergesslichkeit im Alltag und Wortfindungs-Störungen erkennbar werden. Am Ende steht der Verlust der geistigen Fähigkeiten. Auch dieses Endstadium ersparten die Schauspieler den Zuschauern nicht, was auf Manche durchaus verstörend wirkte. Die Schauspieler wurden zum Schluss mit viel Applaus bedacht.

 

Im Anschluss warben die Darsteller um Verständnis für diese Krankheitsform, die noch immer mit einem Tabu belastet sei. Demenz gab es schon immer, in allen Gesellschaften. Man sah die Erkrankten früher als wunderliche Menschen mit seltsamen Verhaltensformen an. Sie wurden meistens geduldet und nicht ausgegrenzt.  Die steigenden Fallzahlen der Demenz-Kranken sind auf die stark gestiegene Lebenserwartung zurückzuführen; denn diese Erkrankung zeigt sich insbesondere im höheren Alter. Aktuell sind rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland betroffen  Die Angehörigen sollen die Erkrankten nicht verstecken, sondern ihr Umfeld informieren und einbeziehen, so die beiden Schauspieler. Es sei für die Betroffenen und ihre Angehörigen durchaus möglich, mit der Krankheit zu leben. Wichtig sei, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. Wirksame Medikamente zur Behandlung stehen nach heutigem Stand nicht zur Verfügung. Zum Schluss dankte Angelika Strittmatter den Schauspielern. Sie wies auf die zahlreichen Angebote des Mehrgenerationenhauses Generationentreff Lebenswert zum Thema Demenz hin. Informationen dazu sind in der Geschäftsstelle in Bad Dürrheim, Viktoriastraße 7, oder im Internet unter www.generationentreff-lebenswert.de zu erhalten.

 

Bild zur Meldung: Uwe Spille und Britta Martin